
Karriere ankurbeln und Betrieb voranbringen
Klimaziele, Digitalisierung und Co: Der Umbau der südhessischen Wirtschaft kann nur mit qualifizierten Fachkräften gelingen. Die fehlen jedoch bekanntermaßen. Wer den Weg der Höheren Berufsbildung einschlägt, kann diese Lücke schließen und die Karriere beschleunigen. Wie das geht, zeigen 46 Weiterbildungsabsolventinnen und -absolventen der IHK Darmstadt, die jetzt in einem Festakt geehrt wurden.
Pressemeldung vom 21. März 2025
Allein in Hessen fehlen laut einer Berechnung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Uni Frankfurt bis zum Jahr 2028 rund 200.000 Fachkräfte. Darin inbegriffen sind Arbeitskräfte, die anspruchsvolle Aufgaben übernehmen und Prozesse steuern können. Hier kommen Fachwirte, Meister und andere Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung ins Spiel. 46 von ihnen hat die IHK Darmstadt nach bestandener Prüfung am 21. März geehrt. „Dieser Raum ist voll von Leistungsträgern, die in ihren Unternehmen die Prozesse begleiten können, die in den nächsten Jahren anstehen, seien es Digitalisierung, der anstehende Umbau der Wirtschaft oder die Klimaziele“, lobte IHK-Vizepräsidentin Elfi Broschard.
Das Foto anbei zeigt einen Teil der Absolventinnen und Absolventen, die ihre Weiterbildungsprüfungen bestanden haben, in der IHK Darmstadt.
Beim Reifenhersteller Pirelli in Breuberg spielt das Thema Digitalisierung beispielsweise eine große Rolle, berichtet Absolvent Fritz Robin Hammann. Seine Karriere im Odenwälder Werk begann 2011 mit der Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. Seit seiner Übernahme ist der 35-Jährige als IT-Spezialist für das Unternehmen tätig und hat bereits zahlreiche Projekte betreut. Nun habe er sich zum IT-Projektleiter weitergebildet, um Qualität und Struktur der Prozesse zu verbessern. „Außerdem kann ich mir damit Aufstiegschancen erarbeiten, die ich ohne Weiterbildung vielleicht nicht hätte“, so Hammann.
Mit der Weiterbildung haben die Absolventinnen und Absolventen den Grundstein gelegt, um eine höhere Position im Unternehmen zu erreichen oder sich selbstständig zu machen.Elfie Broschard
IHK-Vizepräsidentin Elfi Broschard
Auch IHK-Vizepräsidentin Elfi Broschard betont: „Mit der Weiterbildung haben die Absolventinnen und Absolventen den Grundstein gelegt, um eine höhere Position im Unternehmen zu erreichen oder sich selbstständig zu machen.“
So entwickelte sich der frischgeprüfte Betriebswirt Christian Dohr aus Usingen vom Sachbearbeiter zum Einkaufsleiter des mittelständischen Unternehmens Canton Elektronik GmbH + Co. KG in Weilrod. Trotz der geografischen Entfernung hat er sich für die Weiterbildung der IHK Darmstadt entschieden, da ihm der Präsenzunterricht wichtig war. „Am stärksten profitiere ich von den Inhalten rund um das Thema „Führung“, da ich jetzt Verantwortung für zwei Mitarbeitende habe“, sagt der 30-Jährige. Die Kosten für die mehrjährige Weiterbildung habe sein Arbeitgeber zur Hälfte übernommen. Seine langfristigen Ziele sind jedoch höhergesteckt: „Ich kann mir gut vorstellen, später die kaufmännische Leitung oder gar die Geschäftsführung eines Betriebs zu übernehmen.“
Inzwischen verfügen mehr als 2,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland über einen Abschluss der Höheren Berufsbildung. Die IHK Darmstadt hat im Jahr 2024 insgesamt 1.377 Prüfungen abgenommen. Dennoch reiche es nicht, um den Bedarf in Südhessen zu decken, so Broschard: „Die Höhere Berufsbildung muss noch bekannter werden – auch als gleichwertige Alternative zum Hochschulstudium. Bereits in der Berufsorientierung müssen Schülerinnen und Schüler informiert werden, dass sie über eine duale Ausbildung und eine entsprechende Weiterbildung praxisnah eine ebenso erfolgreiche Karriere machen können wie Akademiker.“
Folgende Abschlüsse der Höheren Berufsbildung wurden beim Festakt in der IHK vergeben: Betriebswirte (6), Technische Betriebswirte (2), Fachwirte für Büro- und Projektorganisation (1), Industriefachwirte (9), Industriemeister Chemie (9), Industriemeister Elektrotechnik (3), Industriemeister Mechatronik (1), IT-Projektleiter (2), Personalfachkaufleute (7), Wirtschaftsfachwirt (6).
Zudem zeichnete die IHK Darmstadt die Prüfungsbesten ihrer jeweiligen Fachrichtung aus:
- Selina Fuchs aus Bensheim, 27 Jahre, Wirtschaftsfachwirtin, 68 Punkte, Advenius GmbH, Königstein im Taunus
- Christian Dohr aus Usingen, 30 Jahre, Betriebswirt, 92 Punkte, Canton Elektronik GmbH + Co. KG, Weilrod
- Fritz Robin Hammann aus Rodgau, 35 Jahre, IT-Projektleiter, 85 Punkte, Pirelli Deutschland GmbH, Breuberg
- Lara Hayn aus Bensheim, 22 Jahre, Personalfachkauffrau, 80 Punkte
- Wladislaw Keierleber, 29 Jahre, Industriemeister Chemie, 88 Punkte, Evonik Operations GmbH, Darmstadt
- Eva Schuler, 24 Jahre, Industriefachwirtin, 76 Punkte
Kontakt

Annabel Aulehla
Bereich:
Kommunikation und Marketing
Themen: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media